Geldanlage: Langfristig anlegen kann sich lohnen

Fürs Alter vorsorgen, Vermögen anhäufen – Gründe, warum Menschen Geld anlegen, gibt es viele. Ebenso viele Möglichkeiten dazu gibt es aber auch von der kurzfristigen Anlage mit potenziell hoher Rendite bis zur langfristigen Anlage mit niedrigeren, aber solideren Einkünften. Um anzulegen ist es wichtig, die besten Aktien-Tipps zu kennen, denn nur so kann die Rendite langfristig erhalten werden. Manchmal muss eine Umstrukturierung der Kapitalanlagen erfolgen, wenn sich kein positiver Schnitt mehr abzeichnet. Gründe, warum sich langfristig Anlegen aber trotz Einbußen lohnt, sind im Nachfolgenden genannt. 

Aktienkurse am Bildschirm verfolgen
Bei der langfristigen Geldanlage müssen die Kurse nicht täglich geprüft werden.

Weniger Zeitaufwand für langfristige Geldanlagen 

Wenn es um spontanes Geld geht, sind Privatkredite und kurzfristige riskante Geldanlagen sehr gefragt. Wenn es aber darum geht, langfristig von den Anlagen zu profitieren, muss zukunftsorientiert gedacht werden. Einer der Vorteile bei langfristigen Anlagestrategien ist, dass nur einmal die Fonds, Märkte und Aktien analysiert werden müssen. Wenn das Depot gebildet ist, muss zwar ab und an eine Überwachung stattfindet, der Zeitaufwand ist aber sehr gering. 

Bei einem klassischen ETF-Depot reicht es, im Monat zwei Stunden damit zu verbringen und verlustbringende Teile auszusortieren. Wenn es zu Schwierigkeiten kommt, kann so rechtzeitig interagiert werden, ohne dass der Alltag zeitlich stark beansprucht ist. Die gerade einmal vier Stunden Freizeit, die sich der Durchschnittsdeutsche gönnt, sollen schließlich nicht noch im Zeichen der Geldanlage stehen. 

Der Zinseszins bringt positive Rendite bei langfristigen Anlagen 

Durch den Zinseszinseffekt lohnen sich langfristige Anlageformen besonders. Grundsätzlich gibt es bei Verlust und Gewinn ein ähnliches prozentuales Verhältnis. Wenn jedoch ein Gewinn von 10 Prozent im ersten Jahr eingefahren wird, erhöht sich damit das Kapital. Wenn im Folgejahr erneut 10 Prozent Gewinn erzielt werden, kann dieses nicht dem ursprünglichen Startkapital angerechnet werden, sondern dem neuen Startkapital aus dem zweiten Jahr. 

Der Vermögenszuwachs liegt somit bei rund 11 Prozent, obwohl markttechnisch eigentlich nur eine Zulage von 10 Prozent stattgefunden hat. Der Zinseszinseffekt, wie Broker bei dieser Gewinnform sprechen, zeichnet sich langfristig besonders aus, macht sich aber auch schon ab dem ersten Jahr bemerkbar. 

Langfristige Anlageformen sind anfängerfreundlich und unkompliziert

Bis heute ist das Sparen auf dem Girokonto bei rund 47 Prozent der Deutschen die beliebteste Möglichkeit der Anlage. Damit wird ein Teil der möglichen Rendite verschenkt, denn Girokonten verzinsen Guthaben nicht und somit wird kein Zusatzgewinn erzielt. Das Geld wird einfach nur gehortet, oft aus Angst, in sinnvolle Anlagestrategien zu investieren. 

Mit klassischem Trading sind viele Menschen heillos überfordert und haben auch nicht die Zeit dazu. Einmal solche Erfahrungen gemacht, werden Wertpapiere als Anlage prinzipiell abgelehnt, zu Unrecht. Eine langfristige Geldanlage ist unkompliziert, es wird kein fundiertes Wissen über einzelne Aktien vorausgesetzt. Sofern ein Grundwissen zur regionalen und globalen Entwicklung der Wirtschaft vorhanden ist, kann vor allem durch gestreutes Anlegen eine gute Rendite erzielt werden. 

Die Kosten bei langfristigen Anlagen sind geringer

Wo Geld und Gewinne sind, da lässt auch der Fiskus nicht lange auf sich warten. Die Steuerbelastung ist hoch, denn wenn eine Gewinnposition veräußert wird, muss jedes einzelne Mal Steuern gezahlt werden. Im schlimmsten Fall führt das zu hohen Steuernachzahlungen, die ggf. mit einem Kredit finanziert werden müssen. Für eine Wiederanlage fällt dieses Geld weg, auch wenn es sich zunächst nur um einige wenige Euro handelt. Dadurch wird das Prinzip des Zinseszinses unterwandert und es kann sich summieren. Bei der langfristigen Anlage des Kapitals lässt sich vor allem bei den Steuern erheblich sparen. 

Zins und Zinseszins veranschaulicht

Auch die Kosten selbst sind geringer als beim aktiven Traden. Wenn gekauft oder verkauft wird, fällt jedes Mal eine Transaktionsgebühr an, wenngleich Onlinebanken diese Gebühren schon erheblich gesenkt haben. Ein Teil dieser Gebühren wäre vermeidbar. Wird langfristig angelegt, gibt es im Jahr nur äußerst wenige Transaktionen, sodass eine Ersparnis von bis zu zwei Prozent berechnet werden kann. Das klingt im ersten Moment nicht viel, doch auf die Dauer gerechnet summiert sich das Sparpotenzial. 

Langfristiges Wachstum lässt auch den Anleger profitieren 

Durch die Investition in Aktien wird dem Markt Kapital zur Verfügung gestellt. Unternehmen können dieses nutzen, um für Wachstum ihres Geschäfts und für die Weiterentwicklung zu sorgen. Im ersten Moment klingt das für den Verbraucher irrelevant, doch die Einlagen der Investoren summieren sich und so können sich markttechnisch Veränderungen ergeben, die dann auch für Verbraucher relevant sind. Wenn es keine Aktienfinanzierung gegeben hätte, würden viele Firmen nicht ihre heutigen Produktionsmöglichkeiten haben. 

>> Übrigens: Zur Finanzierung von Aktienkäufen können durchaus auch Investitionskredite verwendet werden. Hier sollte aber unbedingt eine eingehende Beratung vorausgehen.

Langfristig hat sich bereits häufig gezeigt, dass börsennotierte Unternehmen eine Gewinnsteigerung verzeichnen konnten. Durch neue, erwerbbare Technologien, durch neue Innovationen und durch eine gesteigerte Produktivität war es den meisten Großunternehmen möglich, ihren Stand zu verbessern und oft sogar global zu expandieren. Das langfristige Wachstum wiederum wirkt sich auf den Aktienkurs aus und lässt die Rendite der Investoren steigen. 

Börsenturbulenzen können besser verkraftet werden 

Wenn es an der Börse zu einem starken Kurseinbruch kommt, kostet das Nerven, denn die Anleger werden verständlicherweise nervös. Langfristige Geldanlagen erfordern aber kein sofortiges Handeln, sondern nur ein bisschen Geduld. Es hat sich in der langen Vergangenheit der Börse bereits gezeigt, dass nach einer Krise wieder eine Wachstumsphase kommt. Natürlich steigt dabei nicht jede zuvor gefallene Aktie wieder auf den Ursprungswert an, manche bleiben darunter, andere wiederum steigen stärker als zuvor. Eine langfristige Geldanlage sollte nie statisch gewählt werden, sondern flexibel, sodass sich Verluste besser ausgleichen lassen. 

Vor allem Neuanleger neigen dazu, beim ersten Crash an der Börse panisch all ihre bereits gesunkenen Aktien zu verkaufen und damit einen Wertverlust hinzunehmen. Wer 100 Aktien für 50 Euro gekauft hat, investierte 5.000 Euro Kapital. Wenn der Aktienwert nun durch einen Crash 25,00 Euro sinkt und der Anleger sie panisch abstößt, erhält er 2.500 Euro zurück und hat die Hälfte seines Kapitals verloren. Durch diese wahrgenommenen Verluste verlieren viele Investoren die Lust auf den Aktienkauf und wenden sich von der Börse ab. 

Gerade langfristige Anleger sollten sich von Krisen nicht aus der Ruhe bringen lassen, denn das Anlageziel ist nicht kurzfristig, sondern auf die Dauer orientiert gesteckt. Entscheidend ist, dass der Anleger das investierte Geld nicht für seinen Lebensunterhalt braucht und darauf angewiesen ist, die Aktien jederzeit verkaufen zu können. Mit Geduld und einem gelassenen Blick auf potenzielle Krisen können bei langfristigen Geldanlagen auch Crashs an der Börse überlebt und hingenommen werden. Je flexibler dabei das Depot, desto geringer ist die Gefahr, dass es zu einem Schaden kommt.

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